Als Resultat sieht man den Lautsprecher gar nicht mehr. Um ein perfektes Ergebnis zu erreichen, braucht es mehr Zuwendung bei den Handwerklichen Geschicken sowie umfangreiche Kenntnis der Raum- und Elektroakustik.
Klangliche Resultate – da wird der eine oder andere sehr Überrascht sein was inzwischen möglich ist. Aber ambitionierte Hi-Fi-Fans werden „konventionelle“ Lautsprechertechnik vorziehen. Für den Einsatz höchstwertiger Hintergrundbeschallung und absoluter Unsichtbarkeit jedoch unbedingt zu empfehlen.
Einschränkungen – gibt es auch, deshalb zu beachten:
– Bei einem Totalschaden muss die Wandoberfläche zerstört werden! (die meisten Lautsprecher sind jedoch gegen Überlastung geschützt)
– Körperschallübertragung ist bei diesem Lautsprecher Prinzip bedingt vorhanden! (Installation in eine körperschallreduzierte Vorsatzschale ist empfehlenswert)
– Gute Dokumentation wo der Lautsprecher eingebaut ist! (Damit z.B. kein Bild vor den Lautsprecher aufgehängt wird)
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In erster Linie sind die Lautsprecher „unsichtbar“ eingebaut. Der breite Abstrahlwinkel hat in der Tat einen Vorteil bei der Hintergrundbeschallung. Auch bietet der breite Abstrahlwinkel ein geringere Feedback-Neigung (Rückkopplung), die den Einsatz in Konferenzräumen prädestiniert.
Das ein unsichtbarer Lautsprecher in einem halligen Raum besser klingt als ein „herkömmlicher“ Lautsprecher konnte ich in den letzten Jahren nicht feststellen.
Die Membran vieler unsichtbarer Lautsprecher neigen zum Eigenklangverhalten und haben einen hohen Klirr. Das wird insbesondere bei komplexer Musikwiedergabe hörbar.
Als eine erfrischende Ausnahme haben sich die Produkte von cerasonar bei meinen Untersuchungen Anfang 2016 erwiesen. Die vom Membran-Spezialist Ulrich Ranke ins Leben gerufene Marke kommt ohne Frequenzkorrektur aus. Wenn man dagegen ein Produkt eines amerikanischen Herstellers in Bezug auf Materialaufwand vergleicht, bekommen die Produkte von cerasonar eher einen spartanischen Touch. Das Ganze ändert sich bei den ersten Takten Musik. Während cerasonar in seiner sprichwörtlichen leichten Bauart jeder Musikinformation folgt, bleiben da andere Hersteller behäbig auf der Strecke. Auch ein zweites Vorurteil konnte cerasonar ausräumen – nämlich das Exciter-Panel keinen „Bass“ können. Hier sind zwar Grenzen in der Maximal-Lautstärke, die aber mir Zuhilfenahme eines Subwoofers auf das Niveau von herkömmlichen Einbaulautsprechern kommen. Wer jedoch überwiegend in Zimmerlautstärke hört, kann auch mit einem reinen Exciter-Panel vorzüglich Musik genießen.
Unsichtbare Lautsprecher lassen sich mit gut mit dem Multiroom-Konzept von Control4 und TRIAD kombinieren, da hier umfangreiche Klangregelung möglich sind und sich zudem die Lautstärke begrenzen lässt um mögliche Schäden zu vermeiden.
TIPP: Lautsprecher in die Decke
Die Einbauort Decke ist Ideal, weil hier der Grundriss des Raumes und die Bilder an der Wand auch leicht umgeändert werden können. Das ist mit in der Wand installierten Lautsprechern nicht so einfach möglich. Das gilt für die Hintergrundbeschallung, bei der eine präzise Stereo-Ortung nicht im Vordergrund steht. Diesen Leitsatz kann man auch für „traditionelle“ Einbaulautsprecher anwenden.
TIPP: Schallschutzprobleme vermeiden
Hersteller von unsichtbaren Lautsprechern:
https://www.mlaudio.de
https://www.novasonar.de
Deutscher Hersteller, der seine unsichtbaren Lautsprecher-Lösungen in vielfältigsten Oberflächen-Materialien anbietet. So auch über die Firma Knauff.
+ Vibrationsfreier Einbau-Subwoofer für Musikwiedergabe erhältlich
+ keine Einschränkung bei der Oberflächengestaltung
+ keine Einschränkung beim Oberflächenmaterial
o Subwoofer für Musikwiedergabe empfehlenswert
o volles Klangpotential mit Hilfe eines DSP-Verstärker erreichbar
Deutscher Hersteller, mit eigenen Excitern die ebenso hochwertigen Klang bieten. Die biegsteife, leichte und gut bedämpfte Membran ermöglicht ausgeglichenen Klang.
+ Toller Klang auch an einem Standard-Verstärker
+ keine Einschränkung bei der Oberflächengestaltung
+ dezenter Einbau-Subwoofer für Musikwiedergabe erhältlich
+ kleinsten und größten Lautsprecher am Markt
o High-End Klangpotential mit Hilft eines DSP-Verstärker erreichbar
https://www.lb-lautsprecher.de/Unsichtbare-Lautsprecher
Deutscher Hersteller, dessen Lautsprecher besten Klang nur bei rein mit Farbe angelegten Oberflächen bieten.
+ Guter Klang auch ohne DSP-Verstärker
+ kompakte Abmaße
o Einschränkung bei der Oberflächengestaltung
Deutscher Hersteller, der seine unsichtbaren Lautsprecher-Lösungen in verschieden Qualitätsstufen anbietet.
+ Systemverstärker für gesteigerte Klangqualität erhältlich
+ keine Einschränkung bei der Oberflächengestaltung
o volles Klangpotential mit Hilfe eines DSP-Verstärker erreichbar
https://www.sonance.com/products/speakers
Amerikanischer Hersteller, der einen hohen Wirkungsgrad im Vordergrund stellt. Mit dem Einsatz von eigenen DSP-Verstärkern sind annehmbare Tieftonqualitäten erreichbar, die aber zu Lasten des maximalen Schalldrucks gehen.
+ Membran vollflächig überputzbar
o 3-Wege Systeme lieferbar, realtiv schwere Konstruktion
– Ohne DSP und/oder bei Putzdicken von 2mm kaum noch Tiefton
https://www.stealthacoustics.com/
Amerikanischer Hersteller, der den guten Klang im Vordergrund stellt. Die biegeweiche und dünne Membran bietet echte Tieftonqualitäten aber auch begrenzte Möglichkeiten zum Überspachteln
+ Toller Klang auch ohne DSP-Verstärker
o Einschränkung der Oberflächengestaltung / biegeweiche Membran
o realtiv schwere Konstruktion
– 14mm Systemdicke nicht direkt mit 12,5mm GK-Platte kompatibel
Diese Liste hat keinen Anspruch auf eine komplette „Auflistung“ – gehört aber zu meinem Erfahrungshorizont.
Nachrüst-Konzepte die als „Vibrationsmodul“ jegliche Fläche zum Schwingen anregen sollen, sind nicht aufgeführt. Auch wenn man mit etwas Glück einen guten Ton erzielt, sind diese Ergebnisse selten reproduzierbar und der Überraschungseffekt hilft bei der Überbewertung. Wenn man Schallübertragung als Funktionslösung wie z.B. einer Freisprecheinrichtung betrachtet sind diese Systeme interessant. Mit Hi-Fi haben diese Lösungen wenig gemein, bis hin das sie dafür noch nicht einmal die DIN erreichen.